Ein Mythos
Die Verlockung von Cap Sizun und der Pointe du Raz ist kein neues Phänomen. Bereits am Ende des 19.Jahrhunderts wurden sie häufig besichtigt. Die Entwicklung vollzog sich stetig mit wachsenden Besucherzahlen bis nach einigen Jahren eine Million Besucher gezählt wurden.
Im Laufe der Zeit wurde die Pointe du Raz zu einem der wichtigsten Hauptanziehungspunkte für Touristen der Bretagne. Die typischen Ortschaften wurden zu einer symbolträchtigen Gegend
Der Beginn einer symbolträchtigen Gegend
Die wilde Schönheit der Pointe du Raz inspirierte zahlreiche Schriftsteller wie Victor Hugo oder Gustave Flaubert. Ihre Erzählungen über einen Ort am Ende der Welt trugen zum internationalen Renommee bei. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, mit der Einführung des Bahntransportes und dem Automobil, wurde die Anreise der ersten vermögenden Touristen begünstigt.
Zu dieser Zeit war dieser Granitvorsprung ein unumgänglicher Reisezielort für diejenigen, die sich durch die Naturschönheiten angezogen fühlten. Die ersten Touristeneinrichtungen entstanden. Die Besucherzahl stieg an. Auf natürliche Weise wurden Einwohner dazu motiviert, Wirtschaft zu betreiben. Schon damals wurden geführte Besichtigungen organisiert und angeboten. Die ersten zwei Hotels entstanden 1909. Zwischen den zwei Weltkriegen boten insgesamt fünf Hotels ihre Dienstleistungen den Reisenden an.
Richtung Massentourismus
Neben den Hotels wurden zahlreiche Boutiquen eröffnet. Der Kauf der Pointe du Raz im Jahr 1956 durch den Conseil Général du Finistère (Departement-Generalrat) ließ die Gegend noch einmal aufblühen und in aller Munde sein. Ein Verkauf, der auf 12 bis 15 Millionen Francs geschätzt wird. Im Jahr 1958 beschließen die örtlichen Auserwählten, die Entwicklung der kaufmännischen Einrichtungen zu verbessern. Ihr Vorschlag war die Zusammenfassung und Gruppierung der einzelnen Strukturen.
Bereits 1962 entstand eine Handelsstadt mit 14 Geschäften und einem Parkplatz von 2 Hektar. Aber die Eingliederung der Handelsstadt in die Landschaft und die der Hotels war nicht stimmig. Die Pointe du Raz ähnelt also einem stark städtischen Gebiet mit einem herrlichen Blick, dessen Vegetation aber verarmt ist
Schutz und Erhaltung
Die Besucherzahlen der Pointe du Raz und Pointe du Van sowie der Baie des Tréspassés nehmen zu. Während es 1970 noch jährlich 300.000 Besucher waren, kamen in 1980 bereits 500.000 Touristen in die Gegend. Die Folgen waren voraussehbar: die Spitze der Pointe du Raz wurde entblößt. Unweit von dort existiert heute eine zurückbliebende und teilweise sehr beschädigte Vegetation.
1989 realisierte die « Société d'Étude et de Protection de la Nature en Bretagne (SEPBN) » (bretonische Gesellschaft für Studien und Naturschutz) eine pflanzensoziologische Untersuchung und stellte dabei fest, dass 6 Hektar der Pointe du Raz stark beschädigt wurden.
Ende 1989 erzielte das vom Staat unterstütze Engagement und die Konditionen der Grand Site einen Aufschrei zur örtlichen Problementwicklung.
Folglich entstanden im Jahr 1991 der Gemeindeverband des Straßenbaus und der Gemeindeverband zum Schutz der Pointe du Raz und Cap-Sizun. Zu Beginn überwachten sie gemeinsam die Vorhaben der Bauunternehmen und übernahmen später die Verwaltung der Gegend.